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Wellbeing statt Bruttosozialprodukt

Neuseeland kämpft mit einer steigenden Zahl Obdachloser und der höchsten Suizidrate unter jungen Menschen in der entwickelten Welt. Die Regierung versucht, die tief greifenden Probleme mit einem neuen Ansatz in den Griff zu bekommen. Hat dieses Umdenken Zukunft?

Stellen Sie sich vor, Sie sind Pilotin und fliegen hoch über den Wolken einen Passagierjet. Aber statt zahlreicher Anzeigen und Leuchten, die Ihnen sagen, ob mit dem Flugzeug alles in Ordnung ist, gibt es nur ein einziges Instrument im Cockpit: die Drehzahlmesser der Triebwerke. Keinen Kompass, keinen Höhenmesser, keine Angabe zum Kabinendruck, nichts. Kein vernünftiger Mensch würde in ein solches Flugzeug steigen. Genau so steuern wir — etwas überspitzt formuliert — unsere Volkswirtschaften. Das Bruttoinlandprodukt ist unser «Drehzahlmesser».

Ein Staat denkt um

Weil Neuseeland in der Vergangenheit als Sozialstaat immer wieder versagt hat, beschloss die Links-Mitte- Regierung unter Ardern, einen komplett neuen Weg zu gehen. Der Zweck der Staatsausgaben sei es, die Gesundheit und Lebenszufriedenheit der Bürger*innen zu gewährleisten, und dies — nicht Wohlstand oder Wirtschaftswachstum — sei der Massstab, an dem der Fortschritt eines Landes gemessen werden sollte, erklärte Ardern bei der Einführung des Budgets 2019.

 

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