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DESCARTES-MONATSBERICHT Dezember 2022

Das Jahr 2022 war von grossen Kursschwankungen geprägt, und gleichzeitig sahen wir einen Einbruch der weltweiten Aktien- und Obligationenmärkte. Deshalb wird 2022 den Anlegerinnen und Anlegern wohl eher als unerfreuliches Jahr in Erinnerung bleiben. Die hohe Volatilität wird sich voraussichtlich auch 2023 fortsetzen. Rezessionsängste, hohe Inflation und steigende Zinsen sind die ausschlaggebenden Faktoren dafür.

1. Aktien
Wir gehen davon aus, dass die Wachstumsquote sinken wird und sich sowohl die Zins- als auch die Inflationsrate für den Augenblick auf hohem Niveau stabilisieren werden. Die Aktienmärkte bleiben vor diesem Hintergrund volatil, und die Aktien sind gemessen an der Risikoprämie im Vergleich zu Anleihen weiterhin teuer. Bei den Umsätzen und Gewinnen ist eine klare Tendenz nach unten sichtbar.

2. Obligationen
Die gestiegenen Zinsen bedeuten, dass Anleihen guter Qualität mit tiefem Ausfallrisiko wieder attraktive Renditen abwerfen. Ausserdem haben solche Obligationen ein niedrigeres Refinanzierungsrisiko, weil sie über durchschnittlich längere Laufzeiten verfügen. Vor dem aktuellen Hintergrund sind solche Anleihen also durchaus wieder investierbar.

3. US-Dollar
Der Dollar gilt vor dem Hintergrund der straffen US-Notenbankpolitik und der Ängste vor einer globalen Rezession weiterhin als gut abgestützt. Bevor der Greenback schwächer wird, müsste sich zuerst die Zinspolitik des FED entschärfen, und die Wachstumsrisiken im Ausland müssten stabilisiert werden.

4. Gold
Das gelbe Edelmetall profitiert davon, dass die Fed bei der Inflationsbekämpfung einen Gang zurückgeschaltet hat. Ausserdem haben verschiedene Zentralbanken (Indien, Katar, Türkei, Usbekistan) ihre Goldreserven massiv aufgestockt. Gold dürfte aber erst richtig glänzen, wenn die Zinsen in den USA nicht mehr steigen und der Dollar an Wert verlieren wird.

5. Erdöl
Die OPEC+ hat sich auf die Beibehaltung ihrer aktuellen Fördermengen geeinigt. Trotz des reduzierten Angebots ist ein Preiseinbruch möglich, vor allem für den Fall, dass es es zu einem Nachfragerückgang aufgrund einer Rezession kommen sollte. Wir gehen deshalb von seitwärts tendierenden Ölpreisen aus. 

Der Bericht von Adriano Lucatelli

Petra Rohner

Autor(in): SLIC Smart Ladies' Investment Club

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